Vita

Annette John hat sich als Blockflötistin und Gambistin in den vergangenen Jahren sowohl als Spezialistin für Alte Musik als auch als Interpretin zeitgenössischer Werke einen Namen gemacht.

Sie ist Gründungsmitglied verschiedener Ensembles für Alte und Neue Musik: »Trio Viaggio«, »Musikalisches Tafelkonfekt« und »Ensemble Passaggiata«. Mit »Concerto Palatino« trat sie beim Musikfest Bremen auf und wirkte in den Ensembles »Weser-Renaissance«, »Orlando di Lasso«, »Oh-Ton Oldenburg«, »Concerto Brandenburg«, »Capella Orlandi«, der »Hannoverschen Hofkapelle«, dem »Orchester des Boston Early Music Festivals«, »la festa musicale«, der »Bremer Ratsmusik« und der »Hamburger Ratsmusik« mit. Ferner wirkte sie bei Opernproduktionen am Bremer und Oldenburger Staatstheater mit.
Weitere Auftritte erfolgten u.a. beim NDR, WDR, Deutschlandfunk und Radio Bremen, bei den Tagen Alter Musik Herne, den Innsbrucker Festwochen, dem Festival Musica Insieme Panicale in Umbrien, dem Düsseldorfer Altstadtherbst und der Greifswalder Bachwoche.
Annette John

Als Solistin konzertierte sie in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn und Italien und spielte CD- und Rundfunkaufnahmen ein.

Die CD-Einspielung der Lully-Oper „Thesée“ mit dem Orchester des Boston Early Music Festivals wurde als eine der fünf besten Opernproduktionen des Jahres 2007 für den Klassik-Grammy nominiert.

Mehrfach brachte sie zeitgenössische Werke zur Uraufführung, die teilweise in direkter Zusammenarbeit mit der Künstlerin entstanden, so von Samir Odeh Tamimi (»Ahínnu«, 2001), Markus Bongartz (»Zeit-genug.frag«, 2003), Joachim Heintz (»Beschwörung«, 2003), Sascha Lino Lemke (»Sirénes fumeuses«, 2011), Ezzat Nashashibi (»Trend«, 1998; »Square«, 2004; »Topos«, 2005; »Atmung als Zeitgeber«,2005), Elnaz Seyedi (»Gelebte Linien«, 2013; »Showgh«, 2014) und Erwin Koch-Raphael (»composition no.76«, 2018).

Weiterhin veröffentlichte sie zwei eigene Kompositionen: Variationen über »Himmel, Erde, Luft und Meer« (2020) und »Ein feste Burg ist unser Gott« (2021) sowie ein Kammermusikarrangement: »Lamento di tristano« (2021).

Geboren in Mainz, aufgewachsen in Berlin und Oberfranken, war sie bereits als Schülerin mehrfach Preisträgerin des Wettbewerbes »Jugend musiziert«.

Nach dem Abitur besuchte sie zunächst die Berufsfachschule für Musik Kronach und studierte dann an der Hochschule für Musik Würzburg Blockflöte bei Prof. Bernhard Böhm sowie Viola da gamba bei Achim Weigel und Klavier bei Prof. Michael Schlüter, was sie 1995 mit dem Examen zur Diplommusiklehrerin abschloss.

Anschließend absolvierte sie an der Abteilung für Alte Musik der Hochschule für Künste Bremen bei Prof. Han Tol (Blockflöte) ein künstlerisches Aufbaustudium und legte zunächst die Künstlerische Reifeprüfung, anschließend das Konzertexamen ab, das sie 2004 mit Auszeichnung bestand. Parallel dazu nahm sie Gambenstudien bei Prof. Hille Perl auf. Wertvolle Impulse erhielt sie auch immer wieder in Meisterkursen, u. a. bei Kees Boeke und Jérôme Minis (Blockflöte) sowie Sarah Cunningham, Wieland Kuijken und Richard Campbell (Viola da gamba).

Annette John
Annette John

Bei Wettbewerben wurde sie mehrfach mit Preisen ausgezeichnet,…

… so beim Bremer Kammermusikwettbewerb 2000 (1. Preis), als Finalistin beim Deutschen Hochschulwettbewerb 2000, beim Nachwuchswettbewerb der Internationalen Festwoche der Alten Musik Bad Wimpfen 2002 (1. Preis), beim Alte Musik-Treff Berlin/Wettbewerb der Stiftung Preußischer Kulturbesitz 2003 (Jury- und Publikumspreis), dem Wettbewerb »Young energy« von Musikfest Bremen und swb enordia 2004 (3. Preis), beim Johann-Heinrich-Schmelzer-Wettbewerb Melk 2005 (Sonder-Förderpreis) sowie beim Alte Musik-Treff Berlin 2006 (Solistenpreis).

Als Dozentin ist Annette John an der Universität Oldenburg tätig, weiterhin leitet sie die Fachgruppe Blockflöte an der Musikschule der Stadt Oldenburg. An der Hochschule für Künste Bremen war sie von 2007 bis 2013 als Lehrbeauftragte tätig. Von Juni 2008 bis September 2012 war sie Vizepräsidentin der European Recorder Players Society (ERPS e.V.). Zusammen mit Dörte Nienstedt organisierte sie im Oktober 2008 in Bremen die 4. ERPS-Biennale „Encounters“ und leitete im Mai 2010 den 4. Bremer Blockflötentag.

Regelmäßig gibt sie Kurse beim Internationalen Arbeitskreis für Musik iam e.V. und in der Musikakademie Kloster Michaelstein/Harz. Im Oktober 2020 trat Annette John als Bremer Kulturbotschafterin in Potsdam zum Tag der Deutschen Einheit auf. Auch Radio Bremen berichtete in der Fernsehsendung “buten & binnen” darüber.

Soeben ist die neueste Einspielung
mit Annette John erschienen:

„Was soll man an dem Abend tun – Virtuose Blockflötenmusik”

mit Werken von
Bassano, Virgiliano, van Eyck, Telemann, Bach, Dinescu u. a.

Erschienen bei arcantus, erhältlich direkt bei der Künstlerin und im Handel.